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Möckmühl

Schinnersturm

Er war nur noch eine Ruine und wurde 1978 wieder aufgebaut. Der Name bezieht sich wohl auf den Wasenmeister (Abdecker), im Volksmund auch „Schinner“ (Schinder) genannt, der - wie im 16. Jh. belegt - für das Säubern des Turms verantwortlich war.

Da er zugleich Scharfrichter war, waren ihm die Verurteilten des Centgerichts (Hohes Gericht) unterstellt, die einst im Turm - vom Stadtknecht „in Eisen und Band geschlossen“ - bis zu ihrer Hinrichtung ein schreckliches Dasein fristeten. Dicht daneben ist ein steinerner Aborterker.

Ähnliche, meistens aus Holz, ragten früher, mehr oder weniger verkleidet, in den Kandel, d.h. in den Raum zwischen den Häusern. 1681 wurde ein Bürger gerügt, er solle seinen Kandel ausputzen und sein „Secret“ (Abort) zumachen, damit man ihm nicht, so oft er darüber gehe, in den Hintern sehen müsse.

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