Ortsvorsteher Manfred Föll verabschiedet
Das menschliche Wesen braucht Heimat
Am Dienstagmorgen, um 10 Uhr des 23. Juli hatte der Ortschaftsrat von Züttlingen in die Lindenhalle eingeladen. Es galt, „eine Züttlinger Institution“ (Zitat Ulrich Stammer), Ortsvorsteher Manfred Föll zu verabschieden.
Doch von vorn. Wie war das an diesem Vormittag in der Lindenhalle? – Trotz der Tageszeit hatten es sich ganz viele Züttlinger und Wegbegleiter nicht nehmen lassen und waren zur feierlichen Verabschiedung ihres Ortsvorstehers gekommen. Frank Pfitzke – designierter Nachfolger – begrüßte und führte durch die Feierstunde an diesem Vormittag.
Weggefährten Sie haben beide 24 Jahre Amtszeit hinter sich und sie haben für unseren kleinen Ort Großes vollbracht – sie haben Frieden geschaffen zwischen Züttlingen und Möckmühl. Ulrich Stammer, der erste Abschiedsredner und Manfred Föll haben von Anfang an einen guten Draht zueinander gehabt. Und so ist es gelungen, dass alte Ressentiments zur Vergangenheit wurden. So bezeichnet Bürgermeister Ulrich Stammer es auch: „Wenn ich nach dem Wichtigsten in meiner Zusammenarbeit mit Manfred Föll gefragt werde, so ist es die gelungene Aussöhnung zwischen Möckmühl und Züttlingen.“ Er betonte auch, dass die Arbeit mit dem ehemaligen „Revoluzzer Föll“ Züttlingen sehr nach vorn gebracht hat. Kindergarten, Krippe, Baugebiete, Fußgängersteg und viele kleine Puzzlesteine – wie etwa auch ein Zebrastreifen – haben den Ort zur Wohlfühlheimat für ihre Einwohner gemacht. „Das gute Miteinander war es, das vieles gelingen ließ“ betonte der scheidende Bürgermeister der Stadt.
Kinder sind die Zukunft Ein bedeutender Faktor für das Leben in einem Ort ist die Frage, wie die Kinderbetreuung gelöst ist. „In Züttlingen gab es viel Auf und Ab bei den Kinderzahlen“ so Dagmar Kopp, die stellvertretend für die Erzieherinnen gesprochen hat. Sie erinnerte daran, wie sich die Bedingungen für die Kinderbetreuung im Laufe der Jahre verbessert hat. Aus einem Kindergarten mit leckem Dach ist ein moderner Wohlfühlort geworden, ein Krippe gibt es auch. Nicht zuletzt „Opa-Manfred“ war es, der die Bedürfnisse erkannt und Abhilfe in Gang gesetzt hat.
Ein Lied für Opa Die Erzieherinnen der Krippe luden Manfred Föll auf einen Liegestuhl ein und brachten ihm ihren Abschied gereimt zu Ohren, die Kindergarten- und Grundschulkinder verabschiedeten sich mit fröhlichen Liedern von „Opa“-Manfred.
Die Vereine, Freiwillige Feuerwehr und die Kirche Frank Sailer für den Musikverein, Kommandant Jürgen Weißmann, Kommandant der Züttlinger Abteilung Ralf Wattenberg und auch Pfarrer Klaus Aller mussten nicht viel nach Worten suchen. Sie alle waren voll des Dankes und der guten Wünsche für ihren Ortsvorsteher. Wer Manfred Föll kennt, kennt auch seine Art. Er ist ruhig, besonnen und ausgleichend. So erinnerte sich Frank Sailer an sein stets offenes Ohr und das pragmatische Lösen von Problemen. Pfarrer Klaus Aller gab Manfred Föll seinen Segen mit auf den künftigen Weg. Um auch im weltlichen Sinn gut behütet zu sein überreichte er im einen Wanderhut.
Fußstapfen Mehrfach klang an, das Manfred Föll, große Fußstapfen hinterlasse. So bekannte sein Nachfolger Frank Pfitzke, auch mit Schuhgröße 45 sei ihm nicht ganz wohl. Aber er versprach, Manfreds Spuren zu folgen. Damit stehen die Zeichen gut – für einen neuen Anfang, der Gutes zu bewahren und Neues anzupacken verspricht.
Das letzte Wort Dem Geehrten oblag das letzte Wort an diesem Vormittag. Manfred Föll geht zufrieden und optimistisch in seinen Ruhestand, „Ich bin ja noch da,“ betont er schmunzelnd die Tatsache, dass er noch eine klein bisschen Unterstützung in der Verwaltungsstelle in Züttlingen geben wird.
„Das menschliche Wesen braucht Heimat“, diesen Glaubenssatz habe er bei all seinem Handeln immer im Kopf gehabt. Ein gutes Miteinander im Lebensumfeld mache hohe Lebensqualität aus. So ließe sich der Begriff Heimat heute modern interpretieren, beschrieb der Ortsvorsteher.
Manfred Föll richtet seinen Dank an alle seine Wegbegleiter, an Mitarbeiter und Züttlinger, die immer zur Stelle waren, wenn es etwas zu bewegen gab. Sein erster Dank geht aber an Ulrich Stammer. Aus den Jahren als gemeinsame Streiter für das Wohl und die Entwicklung des Ortes ist eine vertrauensvolle Beziehung geworden. Ob Bürgerhaus, Steg, Grillhütte oder Kindereinrichtungen auf den Weg zu bringen waren – die Chemie und die Herangehensweise hat immer zusammengepasst. Auch in kritischen Zeiten war unerschütterliches gegenseitiges Vertrauen gegeben. Das wird in Erinnerung bleiben.
„Es war mir eine Freude und eine Ehre so viele Jahre in der Funktion des Ortsvorstehers gewirkt haben zu dürfen. Ich sage danke und wünsche meinem Nachfolger Frank Pfitzke und unserem Züttlingen alles Gute. Auf Wiedersehen“, sagt’s und geht.
Danke Manfred Föll! Alles Gute Frank Pfitzke! (cp)