Mittelaltermarkt übertrifft alle Erwartungen
Rund 6.700 Gäste erleben abwechslungsreiches Programm
Es war das zweite Mal, dass in Möckmühl eine Zeitreise zelebriert wurde. Der mittelalterliche Markt versetzte am 7. und 8. Mai die Stadt zurück in die Zeit um 1250. Rund 6.700 Besucher und gut 340 Akteure, Helfer und Markttreibende waren beteiligt.
Es war ein spannendes und abwechslungsreiches Spectaculum. Und dies sei zuallererst als Dank an den Mitveranstalter, den Verein Kulturschock e.V. mit seinem Vorsitzenden Alexander Pusch gesagt: Die Mitwirkenden boten an beiden Tagen Programm am laufenden Band. Besucher des Marktes hatten an beiden Veranstaltungstagen praktisch ununterbrochen die Möglichkeit, unterschiedlichste Darbietungen zu verfolgen.
Das begann mit der eindrucksvollen Darstellung der Verleihung der Stadtrechte für Möckmühl durch Konrad von Dürn. Der erhabene Herr ernannte vor „versammeltem Volke“ einen Bürgermeister, welcher sodann das mit dem Stadtrecht errungene Recht, Märkte abzuhalten, sogleich umsetzte. „Jubel“ ertönte wiederholt, ob dieser zukunftsweisenden Zeremonie. Schließlich zehrt die Stadt noch heute von dieser Amtshandlung.
Begleitet von akrobatischen Figuren der aus der Partnerstadt Chersaco angereisten Fahnenschwingergruppe, weithin schallendem Trommelklang und immer wieder ertönendem „Jubel“ zog der spektakuläre Tross der Mitwirkenden durch die Straßen der Stadt und stimmte das Publikum auf die bevorstehenden Darbietungen ein. Dazu zählte der Zauberer Schabernax, Gaukler Lorino, das Theater Halunkel ebenso wie die Spielleut' von Viesematente. Cosima Hoffman führte mit Harfe und Drehleier zart in die Welt des Minnesangs ein. Nichts für zarte Gemüter, dafür aber überaus spannend war das, was der Medicus der Vasallen der Mark den Zuschauern über Narkose, Amputation oder Zahnbehandlungen im Mittelalter vorzuführen hatte.
Wollte man alle angebotenen Vorstellungen mitbekommen, musste man in Bewegung sein, denn der zweite große Schauplatz der mittelalterlichen Kultur war das Lager auf den Wiesen an der Jagst. Verwegene Ritter, aber auch eine Herzogin gaben sich dort die Ehre. Sie kämpften im klassischen Ritterturnier hoch zu Ross um die Gunst des Publikums - und natürlich den Turniersieg.
Bis in die Abendstunden zog sich das Programm, dessen spektakulärer Abschluss eine Feuershow auf dem Marktplatz war.
Auch Möckmühl hat gezeigt, was es zu bieten hat. Interessierte konnten das Heimatmuseum und den Hexenturm begutachten, begleitet von Erzählungen des heimatkundlichen Arbeitskreises und das Knurps Puppentheater lud zu einer Märchen-Vorstellung ein.
Die rund 6.700 Besucher, darunter auch zahlreiche in historischem oder fantasievollem Gewand, die sich an beiden Tagen zeitweise in langen Schlangen an den Eingängen geduldeten, hatten auf dem Markt eine große Auswahl, ausgefallene Getränke und Speisen zu probieren. Auch dem Töpfer, Bürstenmacher, Schmied oder Korbflechter konnte man beim Arbeiten zuschauen.
Möckmühl im Mittelalter - 2022, es war ein sehr gut besuchtes Fest. Zahlreiche Helferinnen und Helfer hatten ihren Anteil am Gelingen. In Summe waren es rund 340 Menschen als Akteure, Aussteller, Helfer und gastierende Mitwirkende. Allen gilt großer herzlicher Dank. Allen voran sei Stefanie Keck genannt. Als Stadtmanagerin war sie für die gesamte Planung und Durchführung zuständig und hat an diesem Wochenende ihren ganz persönlichen Marathon absolviert. Auf viele Nachfragen nach dem nächsten mittelalterlichen Spektakel in Möckmühl hat sie das Jahr 2025 in Aussicht gestellt.
Doch Möckmühl darf sich schon auf das nächste Fest in gut zwei Wochen freuen. Dann nämlich, vom 27. bis 29. Mai, dürfen wir wieder Stadtfest feiern.
Sehr viele bildhafte Erinnerungen an den 2. Mittelaltermarkt von Alexander Neufeld finden Sie auf unserer Bildergalerie